Benidorm

Benidorm ist die größte Ferienkolonie der Provinz Alicante. In der Hochsaison treffen hier Besucher aus ganz Europa zusammen. Und alle fühlen sich vom "spanischen Manhattan", wie die Einwohner Ihre Stadt bezeichnen, magisch angezogen.

 

"Tagsüber Siesta, abends Fiesta" ist die Devise. Dösen am Strand, um dann abends so richtig aufzudrehen.

Ein "must-do" ist ein Besuch der Unterhaltungsshows im international renommierten Benidorm Palace. Las Vegas lässt grüßen.

 

Der Blick vom Balcón de Europa, dem Aussichtsfelsen über der Altstadt von Benidorm, ist atemberaubend: Links und rechts türmen sich Dutzende von Hochhausriesen um die sichelförmigen Sandbuchten der Playa Levante und der Playa Poniente. Auf dem gelben Sandgürtel drängen sich riesige Touristenscharen. Spanier aus Madrid halten am feinsandigen Strand ihre Familienfeier ab, eine Gruppe Engländer prostet sich schon vormittags in einer Bar an der Uferpromenade zu. Aus den Lautsprechern dröhnt schrille Musik.

 

Folgender Artikel vom 6.12.2000 beschreibt die Situation sehr gut:

Touristen-Babel Benidorm kämpft um seinen Ruf

Benidorm (dpa) - Die Stadt ist kein Wallfahrtsort und kein Las Vegas. Dennoch empfängt Benidorm pro Jahr fünf Millionen Besucher.

Kaum ein anderer Ort in Europa - und schon gar nicht eine Kleinstadt von 50.000 Einwohnern - kommt auf so viele Touristen wie der spanische Badeort an der Costa Blanca. Dabei gilt es alles andere als «chic», nach Benidorm zu reisen. Im Gegenteil: Das Touristen-Babel nördlich von Alicante hat einen schlechten Ruf. Viele sehen in Benidorm und dessen riesigen Hotelburgen ein Musterbeispiel für die Auswüchse des Massentourismus.

Aber können fünf Millionen Urlauber irren? Sogar jetzt im Dezember ist der Badeort alles andere als tot. An der Strandpromenade herrscht dichtes Gedränge. Die Touristen genießen die wärmende Herbstsonne. Einige wagen sich sogar zum Baden ins Meer. «Wir kennen praktisch keine Jahreszeiten mehr», sagt Maria Jose Montiel, die Direktorin der Tourismusbehörde. «Die meisten Hotels schließen nicht mehr im Winter. Wir haben das ganze Jahr Saison.»

Es ist paradox. Benidorm ist einer der meistbesuchten Ferienorte der Welt, aber in den Spanien-Reiseführern taucht dieses «Manhattan am Mittelmeer» allenfalls am Rande auf. Fast sieht es so aus, als müssten diejenigen, die jedes Jahr nach Benidorm reisen, ein schlechtes Gewissen haben. Der «Lonely Planet»-Reiseführer meint gar: «Benidorm steht für all das, was am Pauschaltourismus schlecht ist. Aber kann es wirklich so übel sein? Unser Rat: Sparen Sie sich die Reise. Es ist viel schlimmer, als Sie es sich vorstellen können.»

Wer eine dörfliche Ferienidylle sucht, wird von Benidorm in der Tat enttäuscht sein. Ein hübsches Fischerdorf war Benidorm nur bis in die 50er Jahre. Dann, so besagt die Legende, flüsterte eine Fee den Fischern eines Morgens zu: «Lasst Eure Kutter liegen! Kauft Bausteine und Zement! Der Strand und die Sonne werden das Übrige tun.» Der große Bau-Boom begann. An den beiden großen Stränden westlich und östlich des Ortskerns sprossen die Hotelburgen aus der Boden. Aus der Ferne betrachtet erinnert die Skyline mit den Wolkenkratzern inmitten einer trockenen und kargen Landschaft ein wenig an Las Vegas.

Die Hotelriesen aus Beton und Glas mögen hässlich sein, aber sie haben auch ihre Vorteile: «Es gibt große Zwischenräume zwischen den einzelnen Gebäuden. So haben wir viel Platz für Grünflächen», sagt Montiel. «Die vorderste Front am Meer ist nicht zugebaut, so dass man auch von den Hotels in der zweiten und dritten Reihe aus das Meer sehen kann.» Der Städteplaner Jose Miguel Iribas verglich Benidorm mit einer Zwei-Liter-Cola-Flasche. «Daraus trinken Snobs und Hooligans, modische Italiener und kräftige Deutsche, elegante Franzosen und liberale Niederländer, Kinder und Eltern - und manchmal auch die Großmutter.»

Im Winter reisen vor allem ältere Menschen aus verschiedenen Regionen Spaniens in das relativ warme Benidorm. Im Sommer wandelt sich das Bild. Dann kommen vor allem junge Leute, die Benidorm in eine der wichtigsten Disco-Hochburgen des Mittelmeers verwandeln. 53 Prozent der Urlauber sind Briten vor den Belgiern (7,2 Prozent) und den Niederländern (4,5). Die Deutschen machen nur ein bis zwei Prozent aus. «Wir haben auch keine Erklärung dafür, dass so wenig Deutsche kommen», sagt die Chefin der Tourismusbehörde.

 

 

Benidorm

Europas höchstes Wohnhaus geplant

In der Touristenhochburg Benidorm an der spanischen Mittelmeerküste soll im Jahr 2010 das höchste Wohngebäude des Kontinents fertig sein. Von den 268 Wohnungen auf 55 Stockwerken sind nach Angaben des Architekten Roberto Pérez Guerras 40 Prozent bereits verkauft.

Im Jahr 2002 wurde das höchste Hotel Europas eröffnet. Der Wolkenkratzer ist mit einer Höhe von 210 Metern (inklusive Antenne) zugleich das höchste zivile Gebäude Spaniens. Das Vier-Sterne-Hotel "Bali III" hat 52 Stockwerke und 776 Gästezimmer.

Quelle: Berliner Morgenpost, 4.5.2008

 

Der Themenpark Terra Mítica öffnete im Sommer 1999 seine Tore und soll laut Werbung der größte Vergnügungspark dieser Art in Europa ist.

Terra Mítica

Die in den Hügeln oberhalb der Stadt gelegene Anlage verbindet hochmoderne Kirmes-Attraktionen mit Elementen der klassischen Mittelmeerkulturen von Ägyptern, Griechen oder Römern. Im Labyrinth des Minotaurus verbirgt sich eine Geisterbahn, in einer römischen Festung liegt die größte hölzerne Achterbahn Europas.

Mundomar

Der Meerespark Mundomar ist ein Freizeitpark für alle Freunde der maritimen Tier- und Pflanzenwelt. Viele Shows mit Papageien, Seelöwen oder Delfinen zeigen die Lernfähigkeit dieser Tiere. Von Mai bis Oktober werden auch kostenlose Delfin-Therapien für Kinder angeboten.

Direkt neben dieser Anlage liegt der Wasservergnügungspark Aqualandia: Ein Badespaß für die ganze Familie.

 

2005 wurde auf einem 32 Hektar großen Areal ein neuer Tier- und Freizeitpark bei Benidorm eröffnet: Terra Natura